<![CDATA[REUSS-INITIATIVE - NACHRICHTEN]]>Mon, 06 Oct 2025 13:06:18 +0200Weebly<![CDATA[Die Gretchenfrage: Wasserqualitaet]]>Sun, 05 Oct 2025 10:01:29 GMThttp://www.reuss-initiative.ch/nachrichten/die-gretchenfrage-wasserqualitaet
Beim Unterschriftensammeln kommt immer wieder die Wasserqualität im Kanton Luzern zur Sprache. Während die einen davon ausgehen, dass die Wasserqualität im Kanton gut bis sehr gut ist, sind andere massiv verunsichert, weil regelmässig über die Verschmutzung des Wasser gelesen werden kann.
Der Ursprung dieses Widerspruchs dürfte auf zwei Gründe zurückzuführen sein.
1. Trinkwasser ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel in der Schweiz, so auch im Kanton Luzern. Trinkwasser soll bedenkenlos getrunken werden können. Das führt dazu, dass in der Regel eine mit Chemikalien oder Fäkalien verunreinigte Trinkwasserquelle, bei der routinemässigen Kontrolle entdeckt wird und Massnahmen ergriffen werden. Das lokale Grundwasservorkommen kann dann zum Beispiel nicht mehr genutzt werden oder das Grundwasser dieser Quelle wird mit dem Wasser einer anderen Grundwasserquelle gemischt, damit die Grenzwerte wieder erreicht werden.
Nun kann man daraus beide Schlüsse ziehen: das Wasser, das aus dem Hahnen kommt ist sauber oder das Grundwasser ist verschmutzt. Beides stimmt.
Oder wie es Werner Göggel, Abteilungsleiter Gewässer und Boden bei der Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons Luzern formuliert hat: „Nicht eingehaltene Anforderungswerte in einem Grundwasser müssen nicht zu Grenzwertüberschreitungen im Leitungsnetz führen.» (Quelle: https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/das-muessen-sie-uebers-grund-und-trinkwasser-im-kanton-luzern-wissen-ld.1153772 )
Die Qualität des Trinkwasser in der eigenen Gemeinde kann übrigens beim Wasserversorger der Wohngemeinde nachgefragt werden. Die Wasserversorger sind verpflichtet, die Kunden über die Messwerte zu informieren.
«Die Wasserversorgungen sind gesetzlich verpflichtet, mindestens einmal jährlich umfassend über die Qualität des Trinkwassers zu informieren. Die Wasserversorgungen können ihre Daten auf www.trinkwasser.ch eingeben oder sie an anderer Stelle veröffentlichen. Für spezifische Fragen zur Qualität Ihres Trinkwassers, können Sie bei der zuständigen Wasserversorgung oder bei der Gemeinde nachfragen.» (Quelle: SVGW: https://www.svgw.ch/wasser/kommunikationstools/faq-trinkwasser/ )

2. Hinzu kommt folgendes: Wasser kann nicht auf jeden erdenklichen Stoff untersucht werden. Von vielen Stoffen weiss man gar nicht, ob er in gesundheitsschädigendem Ausmass im Wasser vorhanden ist. Dieses Problem wird noch verstärkt indem sich vor allem die Landwirtschaftslobby dafür stark macht, dass dort wo Grenzwerte bestehen, diese erhöht werden und dort, wo keine bestehen, auch keine eingeführt werden. Wo keine Grenzwerte bestehen, können diese auch nicht überschritten werden.
Ein Beispiel: «Departement Rösti: Kein Grenzwert für hochgiftiges Insektizid.  Für das hochgiftige Insektizid Deltamethrin soll kein Grenzwert eingeführt werden, damit es Bauern weiterhin einsetzen können. Das Departement von Albert Rösti hat eine entsprechende Empfehlung des Bauernverbandes übernommen.»
Dies ist extrem bedenklich, wenn man dieser Feststellung folgende Aussage gegenüberstellt: «Bereits extrem tiefe Konzentrationen von Deltamethrin können Wasserlebewesen vergiften, erklärt der Schaffhauser Kantonschemiker Kurt Seiler. ‘Ein Tropfen von einem Produkt mit Deltamethrin kann einen ganzen Bach vergiften’.» (Quelle: SRF, https://www.srf.ch/news/schweiz/gewaesserschutz-departement-roesti-kein-grenzwert-fuer-hochgiftiges-insektizid )
 
Soviel zur Qualität des Grund-, Quell- und Trinkwassers.
Nun gibt es auch noch die Seen, Flüsse und Bäche im Kanton.
In den Seen gibt es zu viel Phosphor. «Der Phosphoreintrag in die Mittellandseen, der mehrheitlich aus landwirtschaftlichen Flächen stammt, ist immer noch zu hoch. Um beim Baldeggersee die Anforderungen an den Sauerstoffgehalt am Seegrund zu erreichen und damit die Naturverlaichung der Felchen wieder zu ermöglichen, muss der heutige Phosphoreintrag aus dem Einzugsgebiet wesentlich reduziert werden. Dazu sind weitere Anstrengungen, insbesondere in der Landwirtschaft, nötig. Kleinseen wie der Mauensee und der Soppensee sind weiterhin stark mit Nährstoffen aus der Landwirtschaft belastet.“ (Quelle: Bericht der kantonalen Verwaltung „Wassernutzung und Wasserversorgung im Kanton Luzern“, S.28 )
Aber auch die Flüsse und Bäche sind nach wie vor starker Verschmutzung ausgesetzt. Insbesondere nach starken Regenfällen. Die Abwasserreinigungsanlagen sind längst nicht mehr in der Lage, die Menge und die Stoffe zu bewältigen, welche sie reinigen sollten. Wer zu sehr dem Glauben verfallen ist, Schweizer Gewässer seien sauber, spürt diese Falscheinschätzung unter Umständen am eigenen Leib. «130 Polizeischulangehörige einer Polizeischule sind nach einer Übung in der Reuss in Bremgarten AG krank geworden. Grund sei Abwasser im Fluss» (Quelle Tagesanzeiger, 4.8.2025)

Fische, Frösche, Insekten und so weiter leiden jedoch nicht nur unter Pestiziden, sondern auch unter der Zerstörung ihres Lebensraums. Fast ein Drittel der einheimischen Fischarten sind laut einer Mitteilung des Kantons Luzern vom Aussterben bedroht. «Gründe sind menschliche Eingriffe, wie regulierte Wasserstände oder verbaute Ufer.» Quelle Luzerner Zeitung, 1.10.2025, S.21)
]]>
<![CDATA[üBERDueNGTE SEEN]]>Thu, 26 Jun 2025 12:31:46 GMThttp://www.reuss-initiative.ch/nachrichten/ueberduengte-seen
Die Luzerner Seen sind weiterhin überdüngt, mit Phosphor belastet und müssen in einem aufwändigen Verfahren belüftet werden, damit sie nicht komplett kollabieren. Die kantonale Verwaltung kennt das Problem seit Jahrzehnten, ist aber unter dem Druck der Landwirtschaftslobby nicht bereit und in der Lage, das Problem grundsätzlich zu lösen.
Gülle und Kunstdünger werden weiterhin hemmungslos ausgebracht, obwohl dies vom eidgenössischen Gewässerschutzgesetz klipp und klar verboten wäre. So steht in Artikel 6: „Es ist untersagt, Stoffe, die Wasser verunreinigen können, mittelbar oder unmittelbar in ein Gewässer einzubringen oder sie versickern zu lassen." 
Natürlich würden sich die Gewässer, respektive ihre Vertreterinnen und Vertreter schon längst gegen diese Gesetzesbrüche, wehren, wenn Sie Grundrechte und Rechtspersönlichkeit hätten. Das versuchen wir mit der Reuss-Initiative zu erreichen. Denn vom Kanton, der zuständig wäre, werden die Gesetzesbrüche nicht geahndet und verhindert. Im Gegenteil, Landwirte werden sogar mit Zahlungen belohnt, wenn sie die Gewässer etwas weniger vergiften als sie theoretisch in der Lage wären.
Man stelle sich vor, der Staat würde der Mafia Geld dafür zahlen, dass sie ein bisschen weniger Verbrechen begeht. 
Klar ist einmal mehr, Jahr um Jahr, kann der Kanton nur vermelden, dass man noch weit von den Zielwerten entfernt ist. Anstatt das Problem zum Schutz der Gewässer zu lösen, wird das Problem ausgesessen und verwaltet.
Die Reuss-Initiative ist dringender nötig denn je.

]]>
<![CDATA[Sind Flüesse Lebewesen?]]>Mon, 02 Jun 2025 16:34:37 GMThttp://www.reuss-initiative.ch/nachrichten/sind-fluesse-lebewesenPicture

Ende Mai 2025 ist das neue Buch von Robert Macfarlane erschienen: "Sind Flüsse Lebewesen". Das Buch, so Macfarlane im Vorwort: "erkundet den weltverändernden Gedanken, dass Flüsse Lebewesen sind. ... Es fragt danach, was passiert, wenn wir Flüsse ernsthaft als lebende Wesen anerkennen." 

Das Buch erzählt vom Rio los Cedros in Ecuador, den Bächen, Lagunen und Buchten der Wasserstadt Chennai in Südostindien und vom Mutehakau Shipu in Nitassinan. Die Beziehung zu diesen Gewässern wurde neu gedacht. "Flüsse werden in grundlegender Weise als eigenständige Lebewesen verstanden - und zugleich ist das Überleben der Flüsse in allen drei Fällen ernsthaft gefährdet. In Ecuador durch den Bergbau, in Indien durch Verschmutzung und in Nitassinan durch Staudämme."

Das Buch erläutert auch, wie durch Christopher Stone diese uralte Idee wieder an Aktualität gewinnen konnte in der modernen Rechtswissenschaft, indem dieser die Frage in den Raum warf, ob Bäume nicht auch Rechte haben sollten.
Der Autor Robert Macfarlane, lehrt Literaturwissenschaft in Cambridge und gilt als wichtigster britischer Autor des Nature Writing.

Sind Flüsse Lebewesen 

]]>
<![CDATA[Abwasser]]>Sat, 03 May 2025 16:31:01 GMThttp://www.reuss-initiative.ch/nachrichten/abwasserBeim Sammeln der Unterschriften werden wir immer wieder mal mit der Behauptung konfrontiert: "Wir haben doch kein Gewässerproblem." Schön wäre es. Ein Beispiel, das vielen nicht bewusst ist, sind die Abwässer.
Unsere Gewässer wurden über hunderte von Jahren zur Entsorgung der Abwässer missbraucht. Erst in den 1960er Jahren begann man in der Schweiz grossflächig Abwasser-Reinigungs-Anlagen zu bauen. In der Folge wurden die Gewässer sauberer.
Problem gelöst? In keiner Weise. Denn unser Abwassersystem hat einen grossen Mangel. Abwässer und Regenwasser fliessen in der Kanalisation zusammen. Das hat zur Folge, dass auch gut ausgebaute Abwasseranlagen, bei starken Regenfällen die Wassermengen nicht mehr bewältigen können und deshalb … ungefiltert in die Gewässer leiten.
Der Journalist Niklaus Rigert von srf (Regionaljournal Zentralschweiz) hat dies in einem Beitrag für die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Buholz in Emmen LU genauer recherchiert.
Die Anlage reinigt die Abwässer von rund 180‘000 Menschen und die Industrieabwässer der Stadt Luzern und der umliegenden Gemeinden. „Bei starkem Regen sind wir gezwungen, Abwasser in die Reuss zu leiten. Das passiert etwa 100 Mal im Jahr», sagt im Beitrag Alexander Kleiner, Leiter der ARA Buholz.
Hier geht es zum ganzen Beitrag von srf
]]>
<![CDATA[Reuss-Initiative lanciert]]>Sun, 27 Apr 2025 12:42:35 GMThttp://www.reuss-initiative.ch/nachrichten/reuss-initiative-lanciert





Am 26. April 2025 hat das Initiativkomitee, in welchem neben dem Verein Rechtsperson Reuss auch die Grünen Luzern und das Forum für Ethik und Ökologie vertreten ist, die Reuss-Initiative lanciert. 
Mit der Reuss-Initiative soll die Reuss und alle öffentlichen Gewässer im Kanton Luzern  Grundrechte und Rechtspersönlichkeit erhalten. Damit würde eine wesentliche Lücke im Rechtssystem geschlossen, denn im Gegensatz zu Menschen, Unternehmen oder öffentlich-rechtlichen Anstalten, hat die nicht-menschliche Natur keine Rechtspersönlichkeit und keine Grundrechte.
An der Lancierung anwesend waren neben engagierten Mitgliedern des Vereins Rechtsperson Reuss auch ein SP-Mitglied und die Gründerin der Organisation Rights of Mother Earth. Sie sammelten bereits erste Unterschriften. 
Nun gilt es diese Motivation aufrecht zu erhalten, um möglichst bis im Herbst die notwendigen 5000 Unterschriften zu sammeln.

Lancierung der Reuss-Initiative in den Medien
Zentralplus: Er will, dass die Reuss sich vor Gericht wehren kann.

20 Minuten: Volksinitiative will die Reuss zur Rechtsperson machen
 
Tele1: Neue Initiative will Luzerner Gewässer zu Rechtspersonen machen
 
Luzerner Zeitung: Gewässer in Luzern sollen Rechtspersönlichkeit erhalten

srf Regionaljournal Zentralschweiz  (ab Minute 1.00)
zudem Sonntagsinterview Niklaus Rigert mit Markus Schärli (ab ca. Minute 8.30)   Download

nau.ch : Reuss als Rechtsperson. Jetzt kommt Bewegung in die Sache

lu-wahlen.ch: Initiative will die Reuss zur Rechtsperson machen

NZZ: Wenn die Natur vor Gericht geht. Wieso soll die Reuss eine juristische Person werden?

]]>
<![CDATA[Lancierung der Reuss-Initiative]]>Fri, 25 Apr 2025 21:24:09 GMThttp://www.reuss-initiative.ch/nachrichten/lancierung-der-reuss-initiative
Am 26. April 2025 um 11 Uhr, wird am Ufer der Reuss, am Mühleplatz in Luzern, die Reuss-Initiative lanciert.
]]>